Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia Cornuta)
Steckbrief Gehörnte Mauerbiene (Osmia Cornuta)
Der Name der Gehörnten Mauerbiene leitet sich von ihrem lateinischen Namen âOsmia cornutaâ ab. Das Wort âOsmia“ bezeichnet dabei die Gattung. âCornuâ bedeutet âgehörntâ, was sich einfallslos auf die zwei kleine Hörner am Kopf der Weibchen bezieht.
Vom Aussehen hĂ€tte fĂŒr diese Bienenart auch der Name Rote Mauerbiene gepasst. Zumindest deutlich besser als fĂŒr die Art, die so genannt wird und offiziell als âOsmia bicornisâ (lat. zweihörnig) ebenfalls nach den Hörnchen auf dem Kopfschild des Weibchens benannt ist.
Die mĂ€nnlichen und weiblichen Individuen unterscheiden sich im Aussehen. Dabei sind die MĂ€nnchen 10-13 mm groĂ und haben lange FĂŒhler sowie eine auffĂ€llige weiĂe Behaarung des Kopfes. Sie sind deutlich kleiner als die Weibchen, welche es auf 12-16 mm bringen. Diese haben am Kopf zwei sehr kleine namensgebende Hörnchen und kurze FĂŒhler. Der Vorderteil ist schwarz behaart. Der Hinterteil ist bei beiden Geschlechtern leuchtend (orange) rot behaart. Im Vergleich zur Rostroten Mauerbiene ist die Gehörnte Mauerbiene gröĂer und farbenprĂ€chtiger.
Die HĂŒlle der Kokons ist sehr dĂŒnn, brĂ€unlich gefĂ€rbt und knistert bei BerĂŒhrung.
Die Gehörnte Mauerbiene ist in SĂŒd- und Mitteleuropa weit verbreitet. In wĂ€rmeren Gebieten (SĂŒddeutschland) ist sie deutlich hĂ€ufiger anzutreffen, als in kĂ€lteren Gebieten (Norddeutschland) und dem entsprechend auch nicht in Höhenlagen beheimatet. Als Kulturfolgerin bevorzugt sie geschĂŒtzte GĂ€rten und Siedlungsbereiche, wo sie hĂ€ufig anzutreffen ist.
Lebensweise der Gehörnten Mauerbiene
Die Gehörnte Mauerbiene schlĂŒpft, je nach Mikroklima, sehr frĂŒh im Jahr â ab MĂ€rz. Die MĂ€nnchen dabei wenige Tage vor den Weibchen. Es kommt zur Paarung und danach sucht das Weibchen einen geeigneten Nistplatz. Im Siedlungsbereich gibt es viel Auswahl, aber groĂflĂ€chige Strukturen, wie HauswĂ€nde werden zur Orientierung bevorzugt. Vielleicht ist das darauf zurĂŒck zu fĂŒhren, dass in naturnaher Umgebung gerne alte GĂ€nge in Erd- und LehmabbrĂŒche als BrutstĂ€tte genommen werden.
Das Mauerbienenweibchen ist als Bauchsammlerin eine hervorragende BestÀuberin. Der gesammelte Pollen wird mit etwas Nektar angefeuchtet, platzsparend in die Zelle gepresst und ein Ei dazugesetzt. Mit Lehm oder feiner Erde wird die Zelle ordentlich zugemauert. Dabei werden die WÀnde recht massiv gebaut und sorgfÀltig geglÀttet.
Wenn der Durchmesser des Nistgangs reicht und er lang genug ist, werden im hinteren Teil gröĂere Zellen angelegt und mit befruchteten Eiern belegt. Aus den befruchteten Eiern schlĂŒpfen spĂ€ter Weibchen. Vorne werden deutlich kleinere Zellen mit unbefruchteten Eiern fĂŒr MĂ€nnchen angelegt. Die letzte gefĂŒllte Zelle hat deutlichen Abstand zum Verschluss des Ganges, so dass eine lange Leerzelle entsteht. Diese soll Fressfeinde tĂ€uschen.
Gegen Lebensende der Gehörnten Mauerbiene, wenn die KrĂ€fte nicht mehr fĂŒr normale Brutzellen reichen, werden an Nisthilfen gerne noch andere vollkommen leere NistgĂ€nge zugemauert. Dies hat den Zweck, dass der verschlossene und gefĂŒllte Nistgang nicht so auffĂ€llt. Nach vier bis sechs Wochen neigt sich das Leben der Gehörnten Mauerbiene dem Ende zu. Die Entwicklung vom Ei zur fertigen Biene erfolgt wie bei der Rostroten Mauerbiene ĂŒber den Sommer. Von Herbst an ruht die fertige Biene im Kokon bis zum Schlupf im FrĂŒhjahr.
Die Gehörnte Mauerbiene ist wie die Rostrote Mauerbiene Ă€uĂerst friedfertig.
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