nisthilfen-reinigen-Ein Mauerbienennistbrett leer und eins gefüllt mit Kokons
Nistbrettchen leer

9. Schritt:

Wie Nisthilfen für Mauerbienen reinigen?

Wer mag es schon gerne zu Putzen? Die Mauerbienen mögen es jedenfalls nicht. Selbst wenn der Wohnraum für die Wildbienen knapp wird, schieben sie nur halbherzig die Reste in einem vormals bewohnten Gang zusammen. Dieser wird dadurch kürzer und eventuelle Schädlinge können sich besser vermehren. Darum ist es gut hier den Mauerbienen zu helfen.

Mit der Entnahme der Mauerbienenkokons aus den Nisthilfen ist der wichtigste Schritt getan. Zum Abschluss sollten die Nisthilfen so gereinigt werden, dass sie lange halten und möglichst schädlingsfrei im neuen Jahr zur Verfügung stehen.

Anleitung Nisthilfen säubern

Um die Vermehrung von Schädlingen zu vermeiden, müssen die Nistbretter ordentlich gesäubert werden. Dafür werden Lehmwände und Pollenreste zuerst mit einem Werkzeug (zum Beispiel einem Schraubenzieher) aus dem Nistgang gekratzt.

Die Sand-Lehm Reste sind scharf und werden jedes Werkzeug, das du verwendest, schleifen. Bei zu viel Krafteinwirkung können die Wände der Nistgänge auch brechen. Es lohnt sich außerdem vorsichtig zu sein, weil du auch abrutschen kannst und dann Verletzungsgefahr besteht.

Die Gänge müssen und können nicht perfekt sauber werden. Mit einer Grundreinigung ist ein wichtiger Teil erledigt.

Die glatten Unterseiten der Nistbretter können mit einem Spachtel von Lehmresten befreit werden. Auch hier gilt, dass zu große Krafteinwirkung zu Kerben führt, die nachher Milben eine unbegrenzte Ausbreitung ermöglichen.

Mit einer groben Bürste und einem Handfeger können auch die feinen Staubreste reduziert werden. Diese Arbeit solltest du allerdings unbedingt draußen machen. Vielleicht bietet sich auch eine leichte Atemmaske an, wenn es viele Bretter sind.

Für Allergiker ist diese Arbeit vermutlich nicht geeignet, da trockene Pollenreste aufgewirbelt werden.

Wie Nistbretter zur Desinfektion erhitzen?

Auch bei größter Sorgfalt wirst du mit dem Abfegen nicht alle Milben entfernen können. Eher wird durch das Fegen aller Bretter mit einem Besen die Milbenlast noch von einem auf die anderen Bretter fein verteilt.

Darum ist es sinnvoll die Nistbretter kurz mit einem Heißluftgebläse zu behandeln. Da dies viel Arbeit ist, lohnt es sich, vorher völlig milbenfreie Blöcke/Brettchen getrennt zu bearbeiten und sich dann das Überföhnen zu sparen oder zu verkürzen. Dann muss aber auch der Arbeitsplatz, das Werkzeug etc. milbenfrei sein, damit die Milben nicht auf anderem Wege übertragen werden.

Die Luft aus einem Heißluftgebläse muss mit der gleichen Vorsicht, wie das Feuer eines Bunsenbrenners behandelt werden. Etwas dickere Handschuhe, die nicht aus brennbarem Plastik sind, schützen die Hände. Auch die Spanngurte, mit denen die Nistblöcke zusammengehalten werden, sind aus einem Material, dass sich bei Hitze zusammenzieht und schmilzt.

Ich kenne keine Untersuchung wie lang genau die Bretter am besten abgeföhnt werden sollen. Dabei kommt es natürlich auch auf die eingestellte Temperatur an. Manchmal knistert es ein bisschen, wenn ich die Bretter behandel und ich glaube, dass das Milben sind die unschädlich gemacht werden. Grundsätzlich können aber auch Pollen- oder Staubreste knistern und um so gründlicher du vorher gesäubert hast, desto weniger knistert es später. Wenn die Nistbretter anfangen schwarz zu werden, ist es definitiv zu lange gewesen. Die dünnen Kanten und die Nestausgänge werden besonders leicht verbrannt und darum solltest du hier besonders vorsichtig sein.

Alternativ kannst du auch mit dem Erhitzen im Backofen oder Wärmeschränken experimentieren. Da fehlt mir die Erfahrung und es ist vermutlich recht energieaufwendig.

Übrigens: Die Nistbretter bei minus 18 °C in einen normalen Gefrierschrank zu legen reicht nicht aus, um die Milben zu töten.

Wie Nisthilfen aus Plastik reinigen?

Es gibt mittlerweile mehrere Nistplattensysteme aus Plastik auf dem Markt. Mehr Informationen findest du dazu in Zukunft unter der Rubrik Nisthilfen.

Grundsätzlich haben diese den Nachteil, dass sie bei alternativen Nisthilfen aus anderen Materialien in der Umgebung schlecht besiedelt werden. Grob gereinigte und mit Lehm bepuderte Nistgänge sind daher vielleicht sogar attraktiver, als ein blitzsauberer Plastikgang.

Leider ist diese grobe Reinigung unhygienisch, weil dadurch Milben erhalten bleiben. Mit dem Erhitzen von Plastikbrettern wäre ich vorsichtig, habe aber keine Erfahrungen gesammelt.

Der eigentlich größte Vorteil mit den Nisthilfen aus Plastik ist die Möglichkeit sie mit Wasser zu reinigen. Das geht ohne große Kraftanstrengung, staubt nicht und führt zu sauberen Ergebnissen. Wie beschrieben, kann die Besiedelung von sauberen Plastikbrettern aber schwierig sein.

Wie Nisthilfen über den Winter lagern?

Nisthilfen aus MDF-Platten sind sehr Feuchtigkeitsanfällig. In feuchten Jahren können sich draußen schon im Herbst Stockflecken an den Nistblöcken zeigen, was aber nicht weiter tragisch ist. Die gesamte Nisthilfe sollte allerdings nicht stockig werden, sonst könnte der schlechte Geruch die Mauerbienen im neuen Jahr abschrecken.

Darum sollten die Nisthilfen entweder nach der Flugzeit oder spätestens nach der Reinigung trocken und gut belüftet untergestellt werden.

In manchen Gunstlagen mag eine Überwinterung auch draußen funktionieren. Wenn du damit Erfahrung hast, berichte dazu gerne im Forum oder mir direkt.

Spiegeleiblume

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