Frage zu Taufliegen
Hallo alle Bienenfreunde,
ich habe schon seit Jahren verschiedene Bienenhotels und Jahr für Jahr die gleichen Probleme mit Taufliegen.
Überall wo ich mich gerade schlau mache, lese ich, dass:
"sie in jede offene Zelle mindestens zwei Eier (bis zu acht) legen, aus denen bald kleine gelbe Larven schlüpfen, die den Pollenvorrat der Bienenlarve fressen"
Aber bei mir habe ich letzten Sommer viel Zeit vor dem Bienenhotel stehend verbracht (wurde schon ausgelacht) und habe die Bienen beobachtet.
Die Taufliegen waren schon tagsüber unterwegs. Und am nächsten Morgen hatten die fertigen Niströhrchen kleinen Löcher. Wenn man leicht dran kam, bröckelte die trockene Erde zusammen (abends war die Erde noch fest) und NICHTS war mehr in dem Röhrchen drin. Ganz und gar leer.
Bei Bambus seltsamerweise nicht, nur bei Holz und den Kartons.
Meine Frage nun, warum sind die Röhrchen leer und nicht wie überall beschrieben Larven drin? Sie können ja nicht über Nacht alles aufgefressen haben. Oder etwa doch?
Vielleicht kann mir ja jemand meine Frage beantworten?
Ich scheine nicht viel gegen die Taufliegen machen zu können, daher habe ich für dieses Jahr Bambusröhrchen gekauft, in der Hoffnung, dass sie diese nicht so beliebt sind.
Viele Grüße,
Coline
Hallo Coline,
mit den Mauerbienen beschäftige mich erst seit 2017, würde mich also selbst noch als lernenden Anfänger sehen.
Trotzdem kann ich Dir mal meine bisherigen Erfahrungen mitteilen.
Ich denke, dass die Taufliegen nicht die Hauptfeinde der Mauerbienen sind. Sie gehören einfach zur natürlichen Umgebung dazu.
Aus meiner Sicht ist das also erst mal kein Grund zur Besorgnis. Trotzdem ist es natürlich gut zu schauen, dass es in der Nisthilfe nicht unnötig viele werden.
Als ich mit dem Hobby angefangen habe, hatte ich zunächst auch alle möglichen Röhrchen und Hölzer eingesetzt, wie man das in den Baumarkt-Insektenhotels so sieht. Später kamen auch Pappröhrchen zum Einsatz. Learning by Doing ...
Das Problem ist, dass man in all diese Dinge nicht reinschauen kann. Ein offener, aufgebrochener oder durchbohrter Eingang bedeutet nicht automatisch, dass das gesamte Röhrchen leer ist.
Aus diesem Grund habe ich meine Nisthilfe in den letzten beiden Jahren komplett auf MDF-Nistblöcke umgestellt.
Die öffnet man im Herbst und kann alle Parasiten entnehmen. Taufliegen sind ja meist gut zu erkennen.
Alle diese entnommenen und ungebetenen Gäste werden in der kommenden Saison keine Rolle mehr spielen, auch wenn sicher von außen wieder welche auftauchen werden. Aber das ist dann OK.
Auf jeden Fall hat sich die Umstellung bei mir sehr gelohnt, denn der Schädlingsbefall seit dem Einsatz der MDF-Blöcke ist nicht mehr so hoch.
Ja, diese Blöcke kosten Geld und man hat im Herbst Arbeit damit.
Doch mir macht das dann einfach Freude, den Bienen etwas Gutes zu tun.
Also ich möchte Dir Mut machen, mal über diesen Schritt nachzudenken, falls Du Dich weiter mit den Bienen beschäftigen möchtest.
Hier auf der Internetseite und im Forum findest Du sehr viele gute Hinweise dazu.
Viele Grüße
Tobias
Hallo & willkommen Coline,
Ich kann Tobias guter Antwort nur voll zustimmen 🙂
Zu deiner Frage, warum die Röhrchen leer sind: Es liegt sicher nicht an den Taufliegen. Durch diesen Schädling füllen sich die Röhrchen mit Maden, den Nachkommen der Taufliegen. Sie werden dadurch aber nicht leer.
Für Deine Beobachtung könnte ein anderes Phänomen ausschlaggebend sein: Manchmal mauern Mauerbienen leere Gänge zu, damit die wirklich gefüllten nicht so auffallen. Dabei sind sie etwas schlampig und die Verschlüsse fallen leicht zusammen. Unter dem Link unten gibt es eine genauere Erklärung.
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